Im Projekt wird besonderes Augenmerk auf die Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeits- und Rebound-Effekte auf Seiten der Produzenten gelegt. Über eine Prozess- und Akteursanalyse werden die Erwartungen der Nutzer an Recyclingtextilien erhoben. Außerdem werden die derzeitigen Logistikketten, Materialflüsse und Kostenstrukturen beschrieben.
Darauf aufbauend wurden erste Übersichtsökobilanzen erstellt, die Nachhaltigkeitseffekte, Ressourceneinsparungen und deren Wirkungspfade im Projekt beziffern.
Übersichts-Ökobilanzen: erste Annäherungen
Die Übersichts-Ökobilanzen zeigen deutliche Ressourcenschutz- und Nachhaltigkeitsvorteile der gewählten Designkonzepte gegenüber konventionellen Referenztextilien. Insbesondere wenn Baumwolle durch recyceltes Polyester (Anteil im Businesshemd: 38%, im Poloshirt: 100%) und recyceltes Lyocell (Anteil in der Bettwäsche: 50%) ersetzt wird, verbessern sich Wasser- und Flächenfußabdruck signifikant.
Die Nachhaltigkeitsbewertung hat auch gezeigt, dass Rebound-Mechanismen in der Nutzungsphase und über den Gesamtlebenszyklus des Produkts mögliche Ressourceneffizienzgewinne konterkarieren können. Deshalb sind in der Fasergewinnung, der Konfektion und im Recycling, Ressourcen- und Energieeffizienz sowie minimalster Materialausschuss wichtig.
Rebound-Effekte werden nur vermieden, wenn qualitativ und funktional gleichwertige Textilien aus Rezyklatfasern die Primärfaserprodukte vollständig ersetzen. Zudem dürfen kreislauffähige B2B-Textilien und assoziierte Dienstleistungen sowie Textilrohstoffe und -zwischenprodukte nicht günstiger als ihre konventionellen Pendants angeboten werden.
Nächste Schritte
Im Praxistest wird eine Vielzahl an Prozessparametern erhoben, die exakter über die ökologischen Effekte während der Produktnutzungsphase und auch die Langlebigkeit der Textilien Auskunft geben. Anschließend wird ermittelt, wie umfangreich die realen Einsparungen sind, welche Phasen im Lebenzyklus der Textilien, welche Prozesse des Geschäftsmodells und vor allem Faser-zu-Faser-Recycling den ökologischen Fußabdruck der Produkte beeinflusst.